Geflüchtete Menschen haben seit ihrer Ankunft im Landkreis Nienburg auf vielfältige Weise Unterstützung von Ehrenamtlichen erfahren. Die fehlende Mobilität wurde unter anderem von neu gegründeten Fahrradwerkstätten versucht aufzufangen. In den Kommunen fanden Fahrradkurse und Verkehrssicherheitstraining statt und sind weiterhin in Planung. „Das Vernetzungstreffen haben wir schließlich angeregt, damit Synergieeffekte genutzt werden können“, sagt Claudia Eckhardt vom Fachdienst Migration und Teilhabe und erzählt von der neuen WhatsApp-Gruppe, die entstehen soll, um konkret und schnell Materialbedarfe und Ersatzteile auszutauschen.
Die beim Vernetzungstreffen anwesenden Fahrradwerkstätten werden allesamt ehrenamtlich betrieben, manchmal auch mit hilfreicher Unterstützung der örtlichen Fahrradgeschäfte. Jenseits möglicher Konkurrenzgedanken, so Eckhardt, denn schließlich gehe es allen einzig darum, möglichst viele Menschen aufs Rad zu bringen. Die Fahrradwerkstätten stehen nicht nur den Geflüchteten, sondern allen Bedürftigen zur Verfügung. Manche der Werkstätten haben geregelte Öffnungszeiten, in manchen werden gemeinsam die Fahrräder repariert, in anderen werden die Räder von Ehrenamtlichen aufgearbeitet und dann abgegeben. Je nach Kommune wurden in den vergangenen zwei Jahren zwischen 100 bis 250 Fahrräder ausgegeben, entweder gegen Pfand oder ein geringes Entgelt.
Nach wie vor besteht ein sehr großer Bedarf an Kinder- und Jugendfahrrädern (20“ - 26“-Rädern) und Fahrradanhängern, so die einhellige Feststellung der Teilnehmenden. Darum ihre Bitte an alle, die ein Kinder-, Jugend- oder Erwachsenenrad oder einen Fahrradanhänger abzugeben haben, sich bei der eigenen Kommune und in Nienburg bei der Kirchengemeinde Erichshagen unter 05021 889605 bzw. an info@kirche-erichshagen.de zu melden.
Für Fragen stehen die Mitarbeiterinnen des Fachdienstes Migration und Teilhabe Claudia Eckhardt und Freya Lask unter 05021/967-606 oder unter integration@kreis-ni.de zur Verfügung. Veranstaltungen des Fachdienstes werden gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.